Eine fremde Umgebung, ein stark reglementierter Tagesablauf, Technik und Medikamente, freundliches und aufmerksames Pflegepersonal und dennoch fremde Menschen. Durch all dies kann der Aufenthalt in einer Klinik oder einer Pflegeeinrichtung eine starke emotionale Belastung sein. Ist die medizinische Versorgung auch noch so gut, es bleibt die meist ungewohnte und eher verunsichernde Situation.

An diesem Punkt setzt der Klinikclown an, denn er belebt das Gemüt des Patienten, sei es durch Spiel oder Musik, Tollpatschigkeit oder Frechheit. Durch die Natürlichkeit seines Wesens kann er also ablenken, erheitern, sogar begeistern oder ermutigen. Er ist auf besondere Weise in der Lage, Depressionen, Operations-Schocks oder verzweifelte Widerstände gegen schmerzhafte Therapien abzuschwächen und zu lösen. Der Clown durchbricht die Verschlossenheit der Patienten gegen die Umwelt und erweckt dort den Lebenswillen. Er kann inspirieren, die Realität aus einer neuen Perspektive zu betrachten und so den gesamten Genesungsvorgang wesentlich unterstützen und zwar über die normale Körperbehandlung hinaus. Dabei konzentriert er sich ausschließlich auf den Patienten und berücksichtigt stets die jeweilige Situation, also den körperlichen Zustand und die momentane Gemütsverfassung.

Der Klinikclown ist kaum identisch mit dem Clown im herkömmlichen Sinne, denn er ist weit mehr als der Faxenmacher und Possenreißer, wie man ihn aus dem Zirkus kennt. Er führt kein "Programm" auf, sondern stellt mit viel Improvisation bei jedem Besuch eine neue Situation zwischen Patient, Angehörigen und sich selbst her. Längst haben sich seine Tätigkeitsbereiche erweitert, denn nicht mehr nur Kinder erhalten Besuch von ihm auch zahlreiche geriatrische Einrichtungen und Behindertenheime sind vor ihm nicht sicher und öffnen ihre Türen gerne für eine Clownsvisite.

In knapp 25 Jahren ist dieser Beitrag zu Genesung der Patienten ein durchaus wichtiger Bestandteil in zahlreichen Kliniken geworden. Wissenschaftler wie Stationskräfte, Clowns, aber vor allem die Patienten sind sich einig darüber: Lachen macht gesund, denn Körper und Geist sind eine Einheit und beide müssen kuriert werden. Seriös-wissenschaftliche Publikationen und Kongresse behandeln zunehmend das Thema „Therapeutischer Humor“ und seinen Einfluss auf Endorphin- und Adrenalinausschüttung, auf den Pulsschlag und den Blutdruck. Die umfassende Heilung des Patienten, gleich welchen Alters, steht immer im Mittelpunkt. Und der Klinikclown setzt dort an, wo es Ärzten, Schwestern oder Pflegern vielleicht nicht gelingen kann. Die Erfahrung zeigt, dass Patienten jeden Alters diesen humorvollen Beistand zunehmend zu schätzen wissen.



Besuchen Sie uns auf Facebook!

 

© Rostocker Rotznasen | Design by DISADESIGN